Projekte 2010
   
  YOU ENTER GERMANY 2
Das Archivmaterial | The Archive Material


DVD mit 4 Stunden historischem Filmmaterial und Begleitbuch
ISBN 978-3-941037-62-5 © Konejung Stiftung: Kultur 2010

Erscheinungstermin: 16. November 2010. Preis € 19.50
Erhältlich im Buchhandel oder mit unserem →Bestellseite

Nach dem großen Erfolg von "You Enter Germany - Hürtgenwald und der lange Krieg am Westwall" veröffentlicht die Konejung Stiftung: Kultur nun eine Zusatz-DVD mit über 4 Stunden historischem Filmmaterial aus den Jahren 1944 - 1954.

Die beiden Hauptfilme "Westwall - Aachen - Hürtgenwald 1944" und "Nordeifel - Düren - Rur 1944 - 45" zeigen ungeschnittene Filmrollen, die während der Kämpfe vom US Signal Corps aufgenommen wurden. Aus Gründen der Dokumentation wurde dieses Material weder vertont, noch geschnitten und ermöglicht so einen Einblick in die Arbeitsweise amerikanischer Kameramänner. Viele der Motive können noch heute verortet werden. Ein zuschaltbarer Audiokommentar auf Deutsch bzw. Englisch gibt weitere Hintergrundinformationen zur Entstehung und zum historischen Kontext der Aufnahmen.

"Wir wollten unseren sehr emotionalen Dokumentarfilm von 2007 nicht neu erfinden", so Drehbuchautor Achim Konejung, "deshalb haben wir uns bei ‚You Enter Germany 2' für eine reine Dokumentation entschieden. Dieses Material zeigt gerade in seiner Urfassung viele versteckte Informationen, die es zu entdecken gilt."

Sechs weitere Filme befinden sich im Bonusbereich der DVD, u.a. eine US-Dokumentation über den Vormarsch der 1. US Armee von Aachen zur Rur, ein US-Propagandafilm zur Ardennenoffensive mit erbeutetem deutschem Filmmaterial ("The Enemy Strikes"), die Dokumentation "Crossing the Rhine" und eine "United News" mit Kampfaufnahmen aus Eschweiler und Geilenkirchen. Der deutsche 16mm Film "Hürtgenwaldsiedlungen" und "Battleground Aachen" zeigen bislang wenig bekannte Aufnahmen vom Wiederaufbau in Aachen, Hürtgenwald und Umgebung.

Das der DVD beiliegende Taschenbuch enthält eine ausführliche Inhaltsangabe und den kompletten Wanderführer zum "Historisch-literarischen Wanderweg Hürtgenwald 1938-1947".

→ Mehr Infos

   
 
  Der

Horst-Konejung-Preis 2010

geht an die

Edition Krautgarten und ihren Herausgeber Bruno Kartheuser, St. Vith, Belgien.

Bruno Kartheuser hat mit der seit 1982 von ihm herausgegebenen Literaturzeitschrift und der seit 1999 erscheinenden Edition Krautgarten der Literatur im deutschsprachigen Ost-Belgien eine Plattform geschaffen, die ein hervorragendes Beispiel dafür ist, wie die Kunst sicht- und unsichtbare Grenzlinien überwinden kann.

Auch als Historiker und Schriftsteller hat sich Bruno Kartheuser einer unbequemen Vergangenheit gestellt, wie die 1995 erschienene Publikation "Kriegsverbrechen Stavelot Dezember 1944" und seine bis 2008 betriebene historische Recherche, als Tetralogie "Walter SD in Tulle" erschienen, beweist.

→ Besuchen sie die Webseite des Preisträgers hier

Der nach dem Gründer der Konejung Stiftung: Kultur, Horst Konejung, (gest. 2006) benannte und mit 5000 Euro dotierte Preis wird jährlich an Personen oder Institutionen verliehen, die sich in der Euregio mit historischen und kulturellen Projekten verdient gemacht haben.

 

Bisherige Preisträger waren:

- 2005 Dr. Horst Walraff, Historiker, Düren
- 2006 Dr. Karola Fings, Stellvertretende Leiterin NS Dokumenationszentrum der
            Stadt Köln, Historikerin
- 2007 Geschichtsverein Euskirchen mit seinem Vorsitzenden, Dr. Reinholf Weitz
- 2008 Katharina und Dietrich Schubert, Eifel-Film, Kronenburg
- 2009 Martin Stankowski und Jürgen Becker, Köln

Die Preisverleihung fand am Samstag, dem 11. Dezember 2010, in St. Vith- Neundorf, Versammlungshaus, statt.


Die Laudatio hielt der Luxemburgische Schriftsteller Nico Helminger (rechts)


Laudatio von Nico Helminger anlässlich der Verleihung des
Horst-Konejung-Preises 2010 an Bruno Kartheuser

   
  'im hohen venn, der bruno, kämpft wie ein löwe gegen die braunen wurzeln im unkrautgarten. (…)
der bruno, der gute, der tapfere. bei der lesung in st. vith gab es eine zuhörerin. eine. wunderbar:
eine lesung für eine zuhörerin. von sowas träumt man jahrelang, und wenn es dann eintritt, weiss
man es kaum zu schätzen. '

 
  Dieses Zitat,
sehr geehrter Herr Achim Konejung,
sehr geehrte Ehrengäste,
liebe Freunde des Krautgarten,
lieber Bruno,

 
dieses Zitat stammt von dem am 1. Juni dieses Jahres verstorbenen Kollegen und Freund Roger Manderscheid, einem der bedeutendsten luxemburger Schriftsteller, dem das letzte Krautgarten-Heft ja auch mehrere Seiten widmet... weiterlesen

 
   
 
 
Nico Helminger bei seiner Laudatio auf Bruno Kartheuser, den Preisträger des Horst-Konejung-Preises 2010
 
 
Der Preisträger Bruno Kartheuser und Dr. David Eisermann, Beiratsvorsitzender der Konejung Stiftung: Kultur.
 
SCHREIBEN SCHAFFT TIEFENSTRÖMUNGEN

Dankesrede von Bruno Kartheuser anlässlich der Verleihung des Horst-Konejung-Preises


Lieber Achim Konejung und werte Vertreter der Horst-Konejung-Stiftung,
liebe Mitglieder, Mitarbeiter und Vorstandskollegen des KRAUTGARTEN,
liebe Freunde und Gönner,

Es ist ein beträchtliches Glück, das sich da auf unser Haupt ergießt. Unverhofft, ungewohnt, belebend wie ein Maitrunk, wo man doch schon ins Altenteil hinüber wollte!
Im Namen des KRAUTGARTEN sage ich den Stiftern des Preises herzlichen Dank.
Umso mehr, als die Ehrung unser Unternehmen in seiner ganzen Bandbreite würdigt - in der literarischen und der historischen Arbeit. Das umfasst die Zeitschrift, die Buchedition, die Kontakte mit hochkarätigen und auch jungen Autoren in vielen Ländern Europas, und schließlich den nimmermüden Dialog mit der eigenen Region, wie entmutigend der auch mitunter verläuft. Aber wir wären ja nicht die Langatmigen, wenn wir schon nach zwei oder drei Jahrzehnten aufgäben.

Dieser Preis ehrt die vielen Menschen... weiterlesen

 
   
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  "Simplicius 45" von Heinz Küpper
  Roman, Neuausgabe. Rheinische Edition im Verlag Ralf Liebe
 

→ Vorwort zur Neuausgabe von Achim Konejung. Hier online lesen.

  → Leseprobe herunterladen (PDF, 84 Kb)
  Bodo Primus liest Passagen anlässlich der Neuausgabe von Heinz Küppers erfolgreichstem Roman.

 
 


Start am Sonntag, 25.04.2010 um 11.30 Uhr im Forum Vogelsang. Weitere Informationen und alle Termine siehe → Termine

→ Hörprobe der Lesung mit Bodo Primus am 5. Mai 2010 in der Lutherkirche Köln


"... eine markante Stimme der deutschen Nachkriegsliteratur, die nicht überhört werden darf..."

Karl Otto Conrady

"Ich war Nazi und Andreas war es nicht." Dieser Satz auf der ersten Seite beschreibt brillant die Offenheit, mit der Küpper in den muffigen 60er Jahren an die jüngste deutsche Vergangenheit heranging. Kein Wunder, dass der Autor damals im Adenauer-Deutschland auf Konfrontation stieß und der Erfolg im Ausland weitaus größer war. In sieben Sprachen wurde "Simplicius 45" seinerzeit verlegt und der Figaro Litteraire übertitelte sein Interview mit dem jungen Autor: "Endlich ein Deutscher, der sich erinnert, Nazi gewesen zu sein!"

Die Neuerscheinung des Romans im Rahmen der Werkausgabe gibt noch einmal die Möglichkeit, einen Blick auf diesen wieder zu entdeckenden Autor zu werfen.

Heinz Küpper ist ein herausragender Chronist dieses Landes. Ausgehend von den Erfahrungen und Erlebnissen in seiner rheinischen Heimat hat er in besonderer Form und mit hoher literarischer Finesse die bundesrepublikanische Wirklichkeit beschrieben und reflektiert. Nach seinen Erstlingserfolgen "Simplicius 45" und dem Industrie-Roman "Milch und Honig" erlebte er ab Mitte der 80er eine Renaissance mit den Jakob-Romanen, die als "Mutter aller Eifelkrimis" gelten. Heinz Küpper starb 2005 in Mechernich.

"Simplicius 45" erscheint zeitlich zum Gedenken an das Ende des NS-Regimes und des Zweiten Weltkriegs vor 65 Jahren. Die von dem renommierten Sprechern Bodo Primus vorgetragenen Romanpassagen werden eingerahmt von authentischem Film- und Bildmaterial vom Kriegsende im Rheinland, darunter seltene Farb- und Privataufnahmen aus dem Archiv der Konejung Stiftung: Kultur.

"Simplicius 45", Neuausgabe
ISBN 978-3-941037-45-8
Erscheinungsdatum: April 2010
Preis: 20,00 €
Ca. 300 Seiten, gebunden

Herausgegeben von der Konejung Stiftung: Kultur in der Rheinischen Edition im Verlag Ralf Liebe, bearbeitet von Armin Erlinghagen.

Unterstützt vom Freundeskreis Heinz Küpper, dem Geschichtsverein Euskirchen, der NRW Stiftung und der Sparkasse Euskirchen.

   
 
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  Projekte der Konejung Stiftung: Kultur 2010
  Seit 2004 hat sich die Konejung Stiftung: Kultur erfolgreich in ungewöhnlichen und neuartigen Darstellungsformen mit der jüngeren Vergangenheit des Rheinlands und der Grenzregion befasst. Schwerpunkte waren die so genannte Schlacht im Hürtgenwald und die Bau-, Kriegs- und Nachkriegsgeschichte des Westwalls. Vor allem der Film "You Enter Germany" und das Projekt Multimedia-Historyguide haben bislang über 80.000 Zuschauer erreicht. Die ganztägigen "Zeitreisen" des Projekts "Fahrt in die Vergangenheit" mit Lesungen vor Ort wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren regelmäßig aufgeführt. An den Wanderungen und Führungen auf dem historisch-literarischen Wanderweg, den die Stiftung im Auftrag der Gemeinde Hürtgenwald eingerichtet hat, haben Hunderte Besucher teilgenommen.
   
 
   
  Da in der lokalen Aufarbeitung der historischen Ereignisse noch immer Defizite auftreten, hat die Konejung Stiftung: Kultur entschieden, vorerst keine weiteren Veranstaltungen mehr vor Ort durchzuführen, sondern stattdessen in einer Kooperation mit dem Lehr und Forschungsgebiet Wirtschafts- und Sozialgeschichte der RWTH Aachen, wissenschaftliche Projekte zum Thema zu fördern.

(Lesen Sie dazu auch den Beitrag von Rass, Lohmeier und Rohrkamp in der aktuellen Ausgabe von "Geschichte in Köln": Wenn ein Ort zum Schlachtfeld wird - Zur Geschichte des Hürtgenwaldes als Schauplatz massenhaften Tötens und Sterbens seit 1944, Seite 299.)
→ www.geschichte-in-koeln.de

   
 
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  Bisher von der Konejung Stiftung: Kultur unterstützte und weiterlaufende Projekte:
   
  Magisterarbeit Jens Lohmeier
   
 

Lohmeier, Jens: Totenruhe. Die Toten der Schlacht im Hürtgenwald, Magisterarbeit,
RWTH Aachen 2008, 177 S.

   
 
   
  Die Studie von Jens Lohmeier ist der erste Versuch einer systematischen Analyse des Umgangs mit den deutschen Soldaten, die im Winter 1944/45 während der so genannten Schlacht im Hürtgenwald getötet wurden. Auf der Grundlage einer zusammenfassenden Darstellung der Kampfhandlungen in der Eifel während der Endphase des Zweiten Weltkrieges verfolgt die Arbeit drei Fragestellungen. Erstens die Untersuchung des Sozialprofils der getöteten deutschen Soldaten, zweitens - darauf aufbauend - eine Rekonstruktion der Intensität der Kämpfe anhand der Verteilung der "Gefallenen" über Raum und Zeit, sowie drittens eine Skizze der Totenbergung im Hürtgenwald unter Berücksichtigung der wichtigsten Akteure. Sie versteht sich damit ebenso als eine Bestandsaufnahme der bisherigen Forschung wie als Beitrag zu einer neuen Sozialgeschichte des Schlachtfeldes [eine Veröffentlichung wird angestrebt].
   
  Tagung
  The Experience of War in a Border Region: Belgium, Luxemburg, the Netherlands and Germany 1914-1945.
 
   
  Wie wirkten sich Krieg und Kriegserfahrungen im Westeuropäischen Grenzland aus? Welche ökonomischen, sozialen und kulturellen Folgen lassen sich von Krieg und Kriegserfahrung im regionalen Kontext ableiten? Wie beeinflussten beide Faktoren die Landschaft, die Gesellschaft(en) und die kollektiven Geschichtsbilder im Grenzland?

Fragen wie diese thematisierte am 12./13. März 2009 ein internationaler Workshop, zu dem sich an der RWTH Aachen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Deutschland versammelt haben.

Link zum Programm: → http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de

Link zum Tagungsbericht: → http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte
   
  Magisterarbeit Eupen-Malmedy und Luxemburg als Rekrutierungsgebiet der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg
(von Peter M. Quadflieg M.A.)
   
  Etwa 20.000 junge Männer aus dem Großherzogtum Luxemburg und den ostbelgischen Kantonen Eupen, Malmedy und St. Vith teilten im Zweiten Weltkrieg das gleiche Schicksal: Sie dienten in Hitlers Wehrmacht. Der Großteil dieser Soldaten trat nicht freiwillig in die Wehrmacht ein. Durch die unterschiedlich verlaufende Annexion der beiden Gebiete wurde großen Teilen der Bevölkerung die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen und gleichzeitig die Wehrpflicht eingeführt. Während die Reaktionen auf diese Entwicklung in Luxemburg feindselig waren und zeitweise den Charakter eines Volksaufstandes annahmen, kam es in den altpreußischen Gemeinden des ostbelgischen Gebiets zu keinen vergleichbaren Zusammenstößen zwischen Bürgern und Besetzungsmacht. Diese grundsätzlich unterschiedliche Einstellung zum Wehrdienst - in Ostbelgien eine ungeliebte aber letztendlich logische und damit akzeptierte Konsequenz der Rückgliederung an das Deutsche Reich, in Luxemburg dagegen ein als tiefe Ungerechtigkeit und Beschneidung der nationalen Souveränität empfundener Affront - setzte sich auch im kollektiven Verhalten der Rekruten fort.
   
 
   
  Die 2008 beim Shaker Verlag Aachen erschienene Arbeit, deren Publizierung durch die Konejung Stiftung: Kultur finanziell unterstützt wurde, zeichnet den Weg dieser Männer in die deutsche Wehrmacht anhand von Sachakten der Wehrmacht und der Rekrutierungsverwaltung nach und gleicht die so gewonnenen Erkenntnisse mit 684 Personalunterlagen ehemaliger ostbelgischer und luxemburgischer Wehrmachtssoldaten ab. Damit wird erstmals ein bisher wenig berücksichtigter Quellenbestand empirischer Massendaten für die Analyse des Komplexes "volksdeutscher" Soldaten in der Wehrmacht genutzt. Die Arbeit stellt damit die bisher vor allem von Betroffenen und populärwissenschaftlichen Autoren betriebene Forschung auf ein neues Quellenfundament. Für diesen innovativen Ansatz wurde die Magisterarbeit auf der die vorliegende Schrift beruht mit dem Wilhelm-Deist-Preis für Militärgeschichte 2007 ausgezeichnet.
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  Aktuelle von der Konejung Stiftung: Kultur geförderte Projekte:
   
  Forschungsprojekt: das Malmedymassaker 1944
  Eine Projekt der RWTH Aachen (Lehr- und Forschungsgebiet Wirtschafts- und Sozialgeschichte)
mit Unterstützung der Konejung Stiftung: Kultur
  Projektbeschreibung:

Am 17. Dezember 1944 wurden nahe der belgischen Ortschaft Baugnez im Zuge der Ardennenoffensive etwa 100 US-Soldaten von der "Kampfgruppe Peiper", die aus Soldaten der 1. SS-Panzerdivision bestand, gefangen genommen. Kurz darauf wurden über 80 der GIs erschossen. Die genauen Umstände dieses für die deutsche Kriegsführung im Westen ungewöhnlichen Kriegsverbrechens sind bis heute ungeklärt. Kam es in der nervösen Hektik des geplanten raschen Vorstoßes Richtung Westen zu dieser Tat oder war es eine kaltblütige Exekution durch fanatische Nationalsozialisten?

Im Rahmen der Dachauer Prozesse wurden 73 Soldaten der Waffen-SS u. a. wegen der Ermordung von Kriegsgefangenen bei Baugnez verurteilt, 40 davon zum Tode, die übrigen zu langen Haftstrafen. Keines der Todesurteile wurde jedoch vollstreckt, nachdem intensive juristische Auseinandersetzungen über die umstrittenen Abläufe von Tat und Kriegsverbrecherprozess geführt worden waren. Mitte der 1950er Jahre kam der letzte Verurteilte auf Bewährung frei.
 
   
  Bis heute bestimmen mehr Mythen als Fakten die Diskussion in Öffentlichkeit und Forschung. Im Rahmen eines UROP-Projektes der RWTH Aachen arbeitet eine Gruppe von Studierenden unter der Leitung von Peter Quadflieg M.A. und Dr. des. René Rohrkamp das Thema neu auf. Die Konejung Stiftung: Kultur unterstützt die Arbeit der Forschungsgruppe finanziell.

Den Rahmen der Untersuchung bildet zum einen die Einbettung der Erschießungen bei Baugnez in den Kontext der Ardennenoffensive, zum anderen in die Geschichte der Waffen-SS im letzten Kriegsjahr. Vor diesem Hintergrund analysieren weitere Teilstudien das sog. Malmedymassaker im Hinblick auf das Kriegsvölkerrecht, sozialbiographisch und diskursanalytisch.
So ordnet das Projekt die Ereignisse vom Dezember 1944 in den Themenkomplex Kriegsverbrechen ein und verortet es in der aktuellen Diskussion und Forschung.

In einem zweiten Schritt wird das Ereignis durch die kritische Auswertung einer Vielzahl von Quellen rekonstruiert, wobei personenbezogene Quellenbestände aus deutschen und US-Archiven erstmals eine sozialbiographische Annäherung an Täter und Opfer ermöglichen. Die Untersuchung folgt hier den Leitfragen: Wie sieht das Sozialprofil beider Gruppen aus? Unter welchen Umständen kreuzten sich ihre Wege?
   
 
   
  Wie die Ereignisse bei Baugnez mittelbar wirkten, zeigt die diachrone Analyse der Berichterstattung in verschiedenen deutschen und US-Zeitungen rund um das Ereignis und in der Nachkriegszeit. Leitfragen sind hier: Wie verlief die öffentliche Diskussion über die Jahrzehnte? Beeinflussten der Vorfall und seine juristischen Folgen das Kriegsrecht? Schuf das sog. Malmedymassaker einen Präzedenzfall?
Ziel und Zweck ist eine ganzheitliche Neubewertung der Vorgänge, die ein neues Licht auf die oft interessengeleitete Verklärung dieses Kriegsverbrechens wirft, die Aufarbeitung soll im Form eines Sammelbandes Anfang 2011 erscheinen. Weitere Projekte sind in Planung und werden in Kürze bekannt gegeben.
   
  Das "Massaker von Malmedy": Täter, Opfer, Forschungsperspektiven
Herausgegeben von Peter M. Quadflieg und René Rohrkamp
Mit Beiträgen von Tobias Albrecht, Mats Autzen, Anna Hissel und Katharina Hoppe

(Band 6 der Aachener Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, gefördert durch die Konejungstiftung: Kultur)

  Am 17. Dezember 1944 wurden nahe der belgischen Ortschaft Baugnez im Zuge der Ardennenoffensive etwa 100 US-Soldaten von der "Kampfgruppe Peiper", die aus Soldaten der 1. SS-Panzerdivision bestand, gefangen genommen. Kurz darauf wurden über 80 der GIs erschossen. Die genauen Umstände dieses für die deutsche Kriegsführung im Westen ungewöhnlichen Kriegsverbrechens sind bis heute ungeklärt. Kam es in der nervösen Hektik des geplanten raschen Vorstoßes Richtung Westen zu dieser Tat oder war es eine kaltblütige Exekution durch fanatische Nationalsozialisten?
Bis heute bestimmen mehr Mythen als Fakten die Diskussion in Öffentlichkeit und Forschung. Im Rahmen eines UROP-Projektes am Lehr- und Forschungsgebiet Wirtschafts- und Sozialgeschichte arbeitet eine Gruppe von Studierenden das Thema neu auf.Den Rahmen der Untersuchung bildet zum einen die Einbettung der Erschießungen bei Baugnez in den Kontext der Ardennenoffensive, zum anderen in die Geschichte der Waffen-SS im letzten Kriegsjahr. Vor diesem Hintergrund analysieren weitere Teilstudien das sog. Malmedymassaker im Hinblick auf das Kriegsvölkerrecht, sozialbiographisch und diskursanalytisch.
So ordnet das Projekt die Ereignisse vom Dezember 1944 in den Themenkomplex Kriegsverbrechen ein und verortet es in der aktuellen Diskussion und Forschung.
In einem zweiten Schritt wird das Ereignis durch die kritische Auswertung einer Vielzahl von Quellen rekonstruiert, wobei personenbezogene Quellenbestände aus deutschen und US-Archiven erstmals eine sozialbiographische Annäherung an Täter und Opfer ermöglichen. Die Untersuchung folgt hier den Leitfragen: Wie sieht das Sozialprofil beider Gruppen aus? Unter welchen Umständen kreuzten sich ihre Wege?
Wie die Ereignisse bei Baugnez mittelbar wirkten, zeigt die Analyse der Berichterstattung um das Ereignis und in der Nachkriegszeit. Leitfragen sind hier: Wie verlief die öffentliche Diskussion über die Jahrzehnte? Beeinflussten der Vorfall und seine juristischen Folgen das Kriegsrecht? Schuf das sog. Malmedymassaker einen Präzedenzfall?

 
 


Die Studie ist 2010 beim Shaker Verlag, Aachen erschienen.
ISBN: 3832292411
168 Seiten
19,80 Euro

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  Weitere für 2010 geplante Projekte der Konejung Stiftung: Kultur:
   
  Historisch-Literarische Wanderung zum Thema "Römer in der Voreifel"
   
  Zusammen mit Archäologen und den aktuellen Preisträgern des Horst-Konejung-Preises, Jürgen Becker und Martin Stankowski, führt Achim Konejung eine historisch-literarische Wanderung auf dem Drover-Berg-Tunnel-Wanderweg durch.
   
 
   
  Ein genauer Zeitpunkt der Veranstaltung und weitere Details werden im Frühjahr 2010 bekannt gegeben.
   
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